Von wegen keine Lust mehr auf Schlager
Schlager hatten es Mitte der 80er Jahre extrem schwer, in die Charts zu kommen. Der riesige Erfolg der Neuen Deutschen Welle und des parallel extrem erfolgreichen Schlager, der mit dem ersten Grand Prix-Sieg von Nicole seinen Höhepunkt fand, sorgte dafür, dass man anschließend immer weniger deutsche Musik hören wollte. Am 19. August starteten gleich zwei Norddeutscher Originale einen Angriff auf die deutsche Verkaufshitparde 1985: Klaus & Klaus steigen mit „An der Nordseeküste“ auf Platz 69 ein.
Leinemann entern Platz 44 mit “Mein Tuut Tuut“.
Auch der Süden bietet mit Nicki die “Schlager-Geheimwaffe” der 80er Jahre. Das attraktive und zierlich bayerische Cowgirl landet sofort auf Platz 62 mit ihrem Party-Schlager “I wär am liabsten mit dir ganz alloa” in die Offiziellen Charts ein.
Drei Ausnahmen in einer Zeit in der es kaum Schlager in die Charts schafften. Ausnahmen, an die man sich bestimmt erinnert.
“Plus 5” Schlager aus dem Sommer 1985
Auch, wenn der Schlager in den kommenden Jahren eine schwere Zeit durchmachen sollte und die deutschen Songs nur noch unter ferner liefen in den Charts zu finden waren, so gab es auch zu dieser Zeit Songs, die in guter Erinnerung geblieben sind. Allen voran sei das Duo Cora genannt, das mit “Amsterdam” zwar keinen großen Hit landen konnte, aber dennoch bis heute Kult geblieben ist. Immerhin hielt sich der Song, den heute jeder kennt, 17 Wochen lang in den Deutschen Charts. Dazu trug sicher Frank Farian bei, der das Debüt Album von Cornelia (Cora) und Swetlana von dem Bottlenberg produzierte. Abgesehen davon war es einfach ein wunderschöner Ohrwurm, den die beiden Interpretinnen ursprünglich für Juliane Werding geschrieben haben. Erstaunlich, dass er heute populärer ist als 1985.
Zu den wenigen Schlagerhits dieser Zeit zählte G.G. Andersons “Sommernacht in Rom”. Es wurde der größte Hit für den Sänger und Komponisten, der mit seinen Liedern aus dieser Zeit zehn Jahre zuvor gewiss ein Superstar des Schlagers geworden wäre.
Den erfolgreichster Schlager dieser Zeit landeten die Bläck Fööss mit “Frankreich, Frankreich”. Karneval im Sommer, warum denn nicht?
Die absoluten Senkrechtstarter dieser Zeit in Deutschland waren Modern Talking. Mit der deutschen Version von “You’re My Heart You’re My Soul” konnte sich Mary Roos in allen Schlagerparaden der Rundfunksender etablieren.
Wenig später sollten auch englischsprachige Songs in die ZDF-Hitparade einziehen. Der sympathische Viktor Worms und die Redaktion der Sendung hatten zu dieser Zeit bereits Schwierigkeiten neue hitverdächtige deutsche Songs zu finden. Von den erfolgreichen Interpreten der Neuen Deutschen Welle konnten sich nur wenige behaupten. Dazu zählten Relax, die im Sommer 1985 mit “Du bist genau was i will” erfolgreich waren.
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