Daliah Lavi mit “Oh, wann kommst du” in den Song-Geschichten 128

Am 17. November 1970 steigt Daliah Lavi mit “Oh, wann kommst du” in die Schweizer Hitparade ein.

Daliah Lavi – Oh, wann kommst du

5. Januar 1971, “Oh, wann kommst du” steht auf Platz 2 in der Schweiz.
1. April 2014, Texterin Mirian Frances stirbt im Alter von 70 Jahren
3. Mai 2017, der Todestag von Daliah Lavi
5. Juni 1943, in Oelst, Schlesien (heute Polen), kommt Miriam Francis zur Welt.
9. Oktober 1970, “Oh, wann kommst du” steigt in die Deutschen Charts ein.
12. November 2011, der letzte Auftritt der Sängerin im deutschen Fernsehen
17. November 1970, “Oh wann kommst du” steigt in die Schweizer Hitparade ein.

1. Dezember 1970, “Oh wann kommst du klettert auf Platz 4” in den Deutschen Charts und steigt am selben Tag in die Österreichische Hitparade ein.
15. Dezember 1970, der Hit schafft es in die Top 10 in Österreich.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://youtu.be/a3ZNFtv-mKE


Anfang der 50er Jahre fanden in dem kleinen israelischen Ort Schawe Zion Dreharbeiten zu einem Hollywood-Film statt. Kirk Douglas spielte die Hauptrolle in dem Film “Der Gehetzte”. Als Jude wollte er unbedingt Kontakt zu den Menschen pflegen, die in dem Staat lebten, der erst vor wenigen Jahren gegründet worden war und von den Nachbarstaaten zu diesem Zeitpunkt noch ohne Anerkennung war. Der Ort für die Dreharbeiten, der wörtlich übersetzt “Rückkehrer nach Zion” bedeutet, brachte ihm bewegende Begegnungen.

Dazu gehörte ganz bestimmt auch die Famile Lewinbuk. Ruth stammte aus Breslau, Schlesien dem heutigen Wrozlaw (Polen) und war den langen Weg ins britische Mandatsgebiet Palästina, wie das Staatsgebiet von Israel zu jener Zeit offiziell hieß, geflohen. Viele ihrer Verwandten sind dem Holocaust zum Opfer gefallen. Hier in Schawe Zion lernte sie ihren heutigen Ehemann Reuben kennen. Der Jude russischer Abstammung kam in dem kleinen Ort in der Nähe von Haifa zur Welt, genau wie die attraktive junge Tochter der beiden: Daliah.

Sie hatte es Kirk Douglas ganz besonders angetan, so dass er den Eltern anbot, der Tochter ein Stipendium für eine Ausbildung zur Tänzerin an der Königlichen Oper in Stockholm zu vermitteln. Die Eltern willigten ein und Daliah Lewinbuk zog es nach Stockholm. Im Laufe der Ausbildung ergaben sich Kontakte zum Film und sie spielte erste kleine Rollen in schwedischen Filmen. Der Tod ihres Vaters führte sie zurück in die Heimat, wo sie ihren Wehrdienst ableistete.

Gleichzeitig arbeitete sie als Mannequin, was ihr 1960 eine Hauptrolle in einer deutsch-israelischen Produktion, dem Film „Brennender Sand“, einbrachte. Es folgten viele weitere Rollen, die sie an der Seite von Dean Martin, Christopher Lee und vor allen Dingen Lex Barker und Pierre Brice spielen ließ. In dem Karl May-Film „Old Shatterhand“ spielte sie, die sich zwischenzeitlich Daliah Lavi nannte, die weibliche Hauptrolle Paloma Nakama und wurde so in Deutschland schlagartig populär.

Zu Ehren des 20. Jahrestags der Staatsgründung Israels veröffentlichte das London Festival Orchestra eine Langspielplatte mit dem Titel „Israel 20“. Orchesterleiter Stanley Black überredete die Schauspielerin einen Titel in ihrer Heimatsprache für dieses Album mit dem Orchester aufzunehmen. Diese Aufnahme hörte ein britischer Schallplattenproduzent, der weitere hebräische Titel mit ihr einspielte.

Welche dieser Aufnahmen dann in die Hände des Hamburger Produzenten Jimmy Bowien kamen, ist nirgends vermerkt (aber vielleicht liest er oder einer seiner Bekannten diesen Artikel und kann weiterhelfen), doch er wusste sofort, wie er die in Deutschland populäre Schauspielerin mit dieser einzigartigen rauchigen Stimme zu produzieren hatte.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=k7r8RHiAUuc


Zunächst nahm sie „Love Song“ auf und der Produzent schaffte es, sie auch zu einer deutschen Aufnahme zu überreden. Aus dem „Love Song“ wurde „Liebeslied einer Sommernacht“. Die deutschen Radiosender verliebten sich sofort in diese Stimme und ihr Lied, so dass ein weiterer deutschsprachiger Titel her musste. Es wurde „Oh, wann kommst du“, ein Titel, der es auch ohne ZDF-Hitparade schaffte, 1970 bis auf Platz 4 der Charts zu steigen.

Überall lief das „Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag, jeder Tag vergeht ohne Ziel. Für mich sieht der Sonntag wie Montag aus, der Alltag ist überall zu Haus, jeden Tag dasselbe Spiel… Dieser Song wurde zum Markenzeichen von Daliah Lavi. Auch die Rückseite der Single “Drei schwarze Rosen” gefiel den Besuchern von Gaststätten. Auch sie wurde ein Hit in den Musikboxen.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=GCn7a2k1WpY


Von nun an war sie der neue Star, der anders sein durfte als die üblichen Schlagersängerinnen: Als Kind einer in Deutschland aufgewachsenen Mutter sprach sie auch etwas deutsch und verstand, dass die Texte ihrer deutschen Titel etwas Besonderes hatten. Miriam Francis und später auch Michael Kunze sorgten dafür, dass sie sich mit ihren Liedern angenehm vom Tagesschlager abhob und dank der eingängigen Melodien dennoch gefragt war. Deutschland liebte die singende Schauspielerin, die wenige Jahre später eine überzeugte Schlagersängerin wurde und Hit auf Hit in der Heimat ihrer Mutter landen konnte. Deutschland liebt Daliah Lavi und ihre Musik über ihren Tod hinaus.

Am 12. November 2011 verabschiedete sich die attraktive Schauspielerin und Sängerin in der ZDF-Show “Willkommen bei Carmen Nebel”.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://youtu.be/H5mdc6fTcK0


Am 3. Mai 2017 ist Daliah Lavi in Asheville, North Carolina, USA, verstorben.

Auf dieser Website werden Cookies für eine bessere Nutzerfreundlichkeit, Zugriffsanalyse und Anzeigenmessung verwendet (z.B. Google-Dienste, VG-Wort). Weitere Informationen zur Verwendung von Cookies durch uns finden Sie in unserem Datenschutz. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.