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Von Eden – Wir glauben an euch!!!

Von Eden verdanken ihre Gründung dem Film “Feuchtgebiete”. Auf ihrer erfolgreichen Deutschland-Tour trafen wir die Musiker der Band, die noch eine große Zukunft vor sich hat.

Das sind schon wieder die“. Zum ersten Mal war es vor 4 Jahren und dann noch einmal vor gut 2 Jahren, dass mich ein Song von der Band Von Eden gleich beim ersten Hören begeistert. „An uns“ heißt die aktuelle Single der vier Berliner Jungs, vor 2 Jahren feierte ich die warmen Monate mit „Sommer ist“ und der erste Titel, den ich von der Gruppe gehört habe war „Land in Sicht“.

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Wenn es demnächst mit schmusa losgehen soll, dann sind das genau die Musiker über die ich schreiben möchte. Die mich neugierig gemacht haben und deren Geschichten ich erfahren möchte. Von Eden und die vielen anderen Musiker über die man eher wenig lesen kann, die aber mit ihrer Musik begeistern, sollen auf schmusa ein Zuhause haben, eine Plattform, auf der sie Menschen finden, die sich weniger dafür interessieren, welche Klamotten sie tragen und wie sie in eine Kamera posen können, sondern ihre Musik lieben und die Geschichten hinter den Stücken erfahren möchten.

Von Eden traf ich während ihrer Herbst-Tournee am Tag der Deutschen Einheit in Köln. Von ihnen wusste ich nur, dass „Land in Sicht“ einen Teil des Soundtracks zu „Feuchtgebiete“ ist, der Verfilmung des gleichnamigen Buches von Charlotte Roche. Von Eden-Sänger Christoph Letkowski spielte in diesem Film die männliche Hauptrolle, den Krankenpfleger Robin. Während der Dreharbeiten stellte sich heraus, dass er für seine Figur und den Film einen Song beisteuern könne. Die Herausforderung nahmen der Schauspieler und Ilker Aydin, der nach gerade abgeschlossenem Medizinstudium dem Film-Team bei medizinischen Fragen mit Rat zur Seite stand, gerne an. Das Ergebnis waren „Land in Sicht“ und weitere Titel, die beide in jeder drehfreien Minute und zahlreichen Nachtschichten komponierten und texteten.

Nun mussten die Titel aufgenommen werden und gesucht wurden Musikerfreunde, die bei der Aufnahme behilflich sind.

‚Also klingelte bei euch Dreien das Telefon‘, stellte ich in den Raum als ich mich zu den Bandmitgliedern

Matthias Preisinger
Von Edens Saiten- und Tastenmann (Geige, Mandoline, E-Piano u.v.a.)
Philipp Rohmer
Bassist
Nik Ziel
Drums und Percussion
in den Backstagebereich des Kölner Clubs „Blue Shell“ setzte.

Matthias: Das war wirklich so. Mich hat der Christoph wirklich als erstes angerufen. Wir kannten uns schon, denn ich habe auch schon in Christophs früherer Band gespielt. In seiner typischen Art sagte Christoph: „Eh, ich habe einen Song geschrieben für den wir ein Demo aufnehmen müssen!“ Ich kam gar nicht dazu, wann zu fragen, da schoss es gleich aus ihm raus: „Jetzt sofort vorbeikommen!“

Wozu sind Freunde da? (Matthias lächelt dabei, denn das Thema Freunde sollte im Gespräch noch eine große Rolle spielen) Ich habe mich mit den beiden Jungs dann in Christophs Wohnung getroffen. Christoph und Ilker haben den Gesang und Gitarre für „Land in Sicht“ aufgenommen und ich habe die Geige dazu gespielt. Dann haben sie mir noch ihr anderes Songmaterial vorgespielt und ich war schon begeistert. Was damit aber passieren sollte, wusste zu diesem Zeitpunkt noch niemand.

Dann aber kam tatsächlich die Anfrage „Land in Sicht“ in „Feuchtgebiete“ zu integrieren. Wir müssen jetzt eine veritable Version für den Soundtrack aufnehmen.

schmusa: Und dann klingelte also das Telefon bei euch anderen beiden! Und jedes Mal war Christoph dran.

Philipp: Christoph ist sozusagen die Nabe an der sich alle Speichen treffen!

Nik: Wir drei kannten uns bis dahin gar nicht, aber wir drei kannten alle Christoph. Für diese Aufnahme war es dann ganz typisch Christoph: Er hat uns alle innerhalb von zehn Minuten angerufen und zu sich geordert.

Philipp: Zwischenzeitlich haben wir alle das Demo von „Land in Sicht“ bekommen und es hat uns allen sehr gefallen.

Matthias: Das verrückte ist, dass die Demoversion später auch im Film gelandet ist.

schmusa: Musik ist aber nicht etwa Hobby von euch dreien, ihr seid schon Berufsmusiker.

Matthias: Das stimmt. Jeder auf seine Art.

schmusa: Was trifft sich bei Von Eden für ein Sammelsurium an Musikern?

Matthias: Ich habe an der Musikhochschule Komposition studiert und gebe Musikunterricht. Philipp ist Jazzer und Nicolai ist ein sehr gefragter Drummer.

Die Tür öffnet sich, Christoph stößt in die Runde und wird von seinen Kollegen fröhlich begrüßt: „Wir haben schon einmal die Bandgeschichte rekapituliert!“

schmusa: Es ging um das Telefonat. Weil aber zuvor keiner dabei war. Was war vor dem Telefonat mit deinen heutigen Bandkollegen?

Christoph: Das kann man auch ganz schnell zusammenfassen. Ich habe vier Nummern gewählt und ich hatte Glück: Alle vier Jungs haben „Ja“ gesagt!

schmusa: Jetzt sind es nur noch drei.

Matthias: Ilker gehörte anfangs auch zu Von Eden. Er hat aber zwischenzeitlich eine gut gehenden Arztpraxis in Berlin. Deshalb war ein Doppelleben mit Von Eden nicht mehr vereinbar.

Christoph: Anfangs waren wir fünf. Wir bilden jetzt zu viert den Kern von Von Eden. Wir sind zusammen geblieben, weil wir Freunde sind! Aktuell haben wir noch einen Gastgitarristen dabei. Das ist Derek, der kommt aus Kanada.

Nik: Wir haben nach den ersten Aufnahmen dann gemeinsam den ganz normalen Anfang einer Band durchgemacht: Was für Songs gibt es noch? Wie will die Band eigentlich klingen?

Matthias: Über das Grundgerüst, also die Instrumente waren wir uns von Anfang an einig. Wir wollten Popmusik machen mit einem folkigen Sound. Erst im Laufe der Zeit haben wir dann Details herausgefunden wie: soll es ein komplette Schlagzeug sein, soll es immer ein Kontrabass oder ab und zu auch ein E-Bass sein. Dazu kam, dass Ilker Job und Band nicht miteinander verbinden konnte und aus der Band ausscheiden musste.

Nik: Dann kam es, dass „Land in Sicht“ eine Art Vorgabe war, welche Art von Musik wir noch aufnehmen wollten.

Philipp: Ja, die Entwicklung spürt man am ehesten bei „Land in Sicht“, den wir zum Album noch einmal neu aufgenommen haben. Jetzt klingt er so wie wir uns Von Eden vorstellen.

schmusa: Gebt ihr dem, was ihr macht einen Namen. Passt es in eine der vorgegebenen Schubladen an Musik?

Philipp: Zu aller erst machen wir das, worauf wir Lust haben. Unsere Texte zielen oft auf zwischenmenschliche Dinge ab und es ist bei uns ein bandinterner Witz, dass es bei den Titeln immer um uns geht. In eine Schublade wollen wir gar nicht passen. Ob Pop, Folk oder Rock… wir machen das, worauf wir Bock haben.

Es sind die Instrumente, die in der Regel von Matthias gespielt werden, wie Geige, Mandoline oder auch Banjo, die unseren Sound ausmachen. Das Ergebnis ist unser erstes Album.

schmusa: Das sich wirklich sehen lassen kann, besser, das sich gut hören lassen kann. Wenn schmusa da schon am Markt gewesen wäre…

Christoph: … dann wäre es das Album der Woche.

Matthias: Ganz sicher auch wegen Christophs Texten.

schmusa: In den es häufig um Freundschaft geht. Freundschaft bedeutet euch viel? Ihr seid Freunde?

Christoph: Ich war schon vorher mit allen befreundet. Sonst hätte ich sie auch nicht angerufen. Und dann haben sich auch alle untereinander verstanden.

Matthias: Für uns ist Freundschaft die Basis für unsere Band.

Christoph: Darf ich noch einmal zurück zur Musik kommen. Wir sind alles ohne Kalkül angegangen. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, kein Major-Label anzusprechen, sondern eine Crowdfunding-Kampagne zu starten und uns so auch eine Anzahl von Fans zu finden, die uns schätzen. Wir sind diesen Weg gegangen, obwohl uns klar war, dass wir all unsere Arbeit auch an die Wand hätten fahren können. Aber es hat geklappt und wir konnten alles Geld, was bei der Kampagne zusammen kam in das Album stecken.

Wichtig ist an dieser Stelle zu sagen, dass viele eurer Leser bestimmt nicht damit vertraut sind, wie Musik heute gemacht wird. Da sind in erster Linie Major-Label, die viel Geld in ein Projekt stecken und wenn es fertig ist noch mal eben 30.000 Euro in eine Radio-Kampagne stecken. Ein Titel der häufig im Radio zu hören ist, dafür wird in der Regel bezahlt. Mehr nicht!

Wir kochen auf kleiner Flamme. Alles basiert auf Fan-Initiative und wir haben es dennoch geschafft so weit zu kommen. Von Eden kann nach wir vor ehrlich bleiben und wir sind sehr glücklich, dass wir für das, was wir machen, so viel Zuspruch erhalten. Das motiviert uns, so auch weiter zu machen.

schmusa: Und bei diesem doch immer stetig steigenden Erfolg, kommt dann doch ganz schnell in nächster Zeit das Major-Label, das euch durch die Decke schießen wird.

Christoph: Das funktioniert in Deutschland nicht so. Uns so bekannt sind wir auch noch nicht.

Matthias: Und doch steigt der Zuspruch stetig. Gestern haben wir zum Beispiel in unserer Heimatstadt Berlin gespielt. Das Publikum hat unsere Titel mitgesungen, es war eine ganz besondere Atmosphäre. Hinterher war ich dann enttäuscht, dass wir kaum CDs verkauft haben. Das hatte aber einen sehr einfachen Grund: die Leute besaßen alle schon unser Album.

schmusa: Christoph, du kannst ja anhand deiner Schauspielkarriere beurteilen welche Zufälle passieren müssen, dass man die nächste Stufe der berühmten Karriereleiter erklimmen kann. Plötzlich spielt man die Hauptrolle in der Verfilmung des Bestsellers „Feuchtgebiete“ oder an der Seite von Armin Rohde in der ZDF-“Nachtschicht“. Hast du auch für eure Musikerkarriere Träume, wo es mal hingehen soll?

Christoph: Nein, Erfolg ist oft nicht kalkulier- und planbar. So etwas geht nur bei Fußballern. Ich persönlich strebe nicht nach Auszeichnungen oder Preisen. Musik hat auch immer etwas mit Menschen zu tun – und ich wiederhole es gern – die ich in meinem Falle auch Freunde nennen darf. Wir haben ein gemeinsames künstlerisches Interesse, bei dem man sich vor allem über die Arbeit definiert. Das ist schon alles. Ich bin sehr froh, dass es so läuft.

schmusa: Träumen ist doch erlaubt?

Christoph: Aber man nimmt die Träume selber in die Hand.

Matthias: Es sind weniger Träume, als mehr konkrete Dinge. Als gestern das ganze Publikum bei „Das wird mein Ende sein“ mitgesungen hat, da stellt man sich schon die Frage: Wie wird es sein, wenn einmal 2.000 Menschen bei diesem Titel mitsingen?

Nik: Vielleicht ist es auch ein wenig umgekehrt mit den Träumen. Bei allem Spaß, den wir miteinander haben zieht es auch sehr viel Energie aus einem ab, Mitglied einer Band zu sein. Wenn wir mit der Band erfolgreicher werden, entsteht die Möglichkeit, Freiräume zu schaffen. Denn bis heute investieren wir und müssen ausreichend Kraft haben, um weiterhin unsere Brötchen zu verdienen. Die eigene Band aufzubauen ist etwas ganz anderes als in anderen Bands mitzuspielen. Je mehr wir erreichen desto mehr können wir es uns leisten, diese Band zu leben, ohne alle anderen Jobs, die wir zum Leben brauchen, machen zu müssen. Durch Erfolg Zeit für die Band zu schaffen, ist ganz sicher ein Traum.

schmusa: Eine Frage, die ihr bestimmt schon oft beantworten musstet: Woher kommt der Name Von Eden?

Christoph: Wir hatten die ersten drei Stücke gemeinsam aufgenommen und haben uns über den Namen wenig Gedanken gemacht.

Nik: Das war die Session als wir „Land in Sicht“ aufgenommen haben, den wir zwei Tage später abliefern mussten. Wir waren uns nach dieser kurzen Zeit schon alle sicher, dass soll eine Band werden. Einen Titel ohne den Namen der Band abzugeben machte dann wenig Sinn. Also haben wir uns zusammengesetzt und nach einem Namen gesucht. Christoph kam mit der Idee Von Eden. Und wie es dann in einer Band nun mal ist, die einen haben die Idee gefeiert, die anderen eher nicht. Wir mussten aber eine Entscheidung treffen. Diese wurde getroffen und nun ist der Name einfach da. Er wird mit der Zeit immer vertrauter und niemand weiß genau, wie er eigentlich entstanden ist.

schmusa: Nun will ich es aber genau wissen. Wie bist du auf den Namen gekommen, Christoph?

Christoph: Es ist eine Spielerei mit dem Jugendwahn, eine Assoziation mit dem Film „Jenseits von Eden“, dem ewig jungen James Dean. Eden allein sollte es nicht sein, Von Eden das hat mir gefallen. Dann ist das Logo der Band entstanden, das mir nach wir vor als sehr gelungene graphische Umsetzung des Namens ausgesprochen gut gefällt. Das haben wir gemeinsam mit Freunden von uns entwickelt. Es gehört zu uns, zu unserer – wie man es heute sagt – Corporate Identity. Alles zusammen lässt uns so sein wie wir sind, war wir verkörpern wollen, Freundschaft und Ehrlichkeit.

Und schon war alles gefragt und beantwortet. Freundschaft und Ehrlichkeit sind auch in diesem Gespräch nicht nur immer wieder vorgekommen, sondern kamen echt rüber. Nun war ich wirklich gespannt auf das, was an Musik und drumherum auf mich zukommen sollte.

Wenige Stunden später feierten im fast ausverkauften kleinen Club in Köln ein ausgelassenes Publikum, das überwiegend aus sehr attraktiven Frauen allen Alters bestand, die Songs der Band und sang die meisten der Stücke – mal laut und mal leise – mit. Bestimmt hat Matthias oft wieder die Möglichkeit gehabt, sich vorzustellen, wenn der Gesang aus 2.000 Kehlen kommen würde.

Nach diesem Konzert gebe ich der aktuellen Single „An uns“ recht und bekenne: Ich glaub an euch. Von Von Eden wird man noch viel hören!

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